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Work-Life Blending



Kennst du das? Du kannst einfach nicht mehr abschalten? Bist immer ON?

Wir leben in einem Zeitalter, in dem Sofortness und das ständig On Syndrom für uns zur Normalität geworden sind.

Digitaler Stress halt. Da machste nix!

Oder vielleicht doch?

Denn ist es wirklich der digitale Stress, der uns so zu schaffen macht?

Sind wirklich die digitalen Geräte daran schuld, dass unser Stresslevel derart nach oben gegangen ist? Krankheiten wie Burnout und Depression dermaßen durch die Decke gehen?

Ein klares Nein!

Denn die digitalen Geräte sind erstmal nur das Medium für die Inhalte.

Die Hetzkrankheit kam schon mit der Industrialisierung.

Sind wir doch mal ganz ehrlich. Wir sind nicht permanent ON, weil es möglich ist, vielmehr sind es die inneren und äußeren Antreiber. Unsere ON-Treiber.

Aber was ist denn jetzt eine gesunde On-Off Balance?

Prüfst du mehrmals die Stunde deine Inbox, fühlst du dich unwohl, wenn dein Wlan nicht funktioniert oder du irgendwo bist, wo du keinen Empfang hast? Dann leidest du vielleicht schon an dem übertriebenen Drang, angeschlossen zu sein.

Durch die technische Möglichkeit, immer und überall erreichbar zu sein, steigt auch der Druck, es sein zu müssen. Und so kommt es, dass wir irgendwann überhaupt nicht mehr abschalten können. Vor dem Einschlafen habe ich noch einmal schnell aufs Handy geschaut. Oder auch zwei, oder dreimal. Es könnte ja noch etwas Wichtiges passiert sein, das wir mit in den Schlaf nehmen können. Oder dass uns dann eben wachhält.

Morgens ist es meistens nicht besser. Bei vielen ist es eine der ersten Tätigkeiten des Tages das Handy zu checken. Bei manchen sogar die allererste Tat, nachdem sie die Augen geöffnet haben. Wir sprechen hier von einem klaren Suchtverhalten.

Aber die Digitale Dauer Dröhnung kann echte gesundheitliche Folgen haben. Im Jahr 2023 sprechen wir immerhin schon vom Handy-Daumen. Aber nicht nur orthopädisch ist zu viel am Handy datteln schädlich. Vor allem leiden unsere Konzentration und Leistungsfähigkeit darunter.

Es gibt also viele gute Gründe, deine Handyzeit zu überprüfen.

Digital Detox kann durchaus ein guter Anfang sein, um diesen ganzen Kreislauf erstmal zu unterbrechen. Aber vor allem geht es langfristig darum, einen vernünftigen Umgang damit, sowie mit allen anderen Unterhaltungsmedien zu bekommen.

Wir landen also mal wieder bei der lieben Achtsamkeit.

Achtsamkeit und Konsequenz.

Allerdings gibt es hier keine allgemeine Lösung für alle. Lediglich ein paar Ideen und Anregungen.

Festgelegte Nutzungszeiten wie die ersten 90 Minuten am Tag ohne digitale Reize, nicht mehr nach 20:00 Uhr oder ähnlich. Hilfreich kann es auch sein, Geräte freie Zonen, beispielsweise beim Essen oder im Schlafzimmer einzurichten.

Work Life Blending nennt man es, wenn Arbeit und Freizeit verschmelzen. Vom englischen to blend = Mischen. In der Vergangenheit haben überwiegend Kreative und Selbständige so gearbeitet. Doch nutzen inzwischen auch immer mehr Unternehmen dieses Modell. Die Arbeitgeber locken mit freier Zeitgestaltung, was so viel wie jederzeit verfügbar bedeutet. Eine Form der Mitarbeiter-Flatrate halt.


Aber auch Selbstständige rutschen schnell in die ON-Falle. Es erfordert ein hohes Maß an Achtsamkeit und auch an Erfahrung, sich nicht selbst auszubeuten und ständig über die eigenen Grenzen zu gehen.

Folgende Fragen können dir helfen?

Wechselst du oft zwischen privaten und beruflichen Tätigkeiten?

Nimmst du dir zwar Zeit für Privates, hast aber ein schlechtes Gewissen dabei? Oder umgekehrt?

Respektieren deine Familie oder Freunde deine Arbeitszeit oder betrachten sie dich als verfügbar, weil du schließlich körperlich anwesend bist?

Du entscheidest, wie sehr du Arbeit und … vermischt.

Aber eines ist Fakt, deine Freizeit sollte Freizeit sein. Nicht noch kurz eine E-Mail vor dem Schlafen gehen, schreiben, Nachrichten bei der Wanderung checken, einen Auftrag im Urlaub für die kranke Kollegin übernehmen.

Urlaub oder auch Freizeit dienen zur Erholung. Und wenn wir auf das Prinzip des Trainings schauen, dann wissen wir, dass die eigentliche Leistungssteigerung nicht beim Training selbst, sondern in der Ruhephase, der Erholung stattfindet.

Einer der wichtigsten Faktoren für ein zufriedenes und auch glückliches Leben ist es, sich die Zeit zu nehmen, Zeit zu haben!

Krasser Satz, gelle!? Deswegen noch einmal. Nimm dir die Zeit, Zeit zu haben.

Was nämlich ansonsten passiert, kennen wahrscheinlich viele. Es ist Wochenende oder gar Urlaub, und schlagartig werden wir krank. Aber warum? Das liegt daran, dass bei Stress die Immunabwehr unterdrückt wird. Solange wir unter Druck stehen, fühlen wir uns gesund. Geht es dann in die Entspannung, schickt das Immunsystem seine Abwehrtruppen los.

Und schon ist die nächste Erkältung da.

Freizeitkrankheit! Auch ein geiles Wort, oder?

Der Grundlegende Irrglauben liegt schon darin, dass wir denken, wir füllen im Urlaub wieder unsere Energiespeicher auf. Aber dann, ja dann kommt etwas dazwischen. Die angesprochene Erkrankung, vielleicht auch “nur” die der Kinder. Und schon läuft es nicht so, wie wir uns das oft monatelang ausgemalt haben! Oft reichen allerdings schon Kleinigkeiten wie ein nicht perfektes Hotel, schlechteres Wetter als erwartet, usw.

Was bedeutet das zu all dem Stress der letzten Wochen, in dem wir uns gerade noch so in den Urlaub gerettet haben, auch noch Enttäuschung dazu kommt, und schon starten wir in die nächste Arbeitsphase mit noch weniger Energie.

Doch selbst wenn im Urlaub alles wunderbar ist und wir aufladen können, so schaffen wir es gerade mal auf null. Am Beispiel des Bankkontos verdeutlicht: Nach einem monatelangen Minus und immer wieder neuen Schulden, gelingt es gerade so auf die besagte Null zu kommen, um dann direkt wieder neue Schulden anzuhäufen. Was beim Geld die Zinsen sind, ist bei unserem Körper das Immunsystem, das immer weiter geschwächt wird.

Das großartige ist, dass es auch hier viele Möglichkeiten gibt, den Hebel anzusetzen. Auch wenn diese sich bei jedem Thema wiederholen.

Die Speicher werden nämlich nicht im Urlaub aufgefüllt, sondern in den Zeiten dazwischen. Wir könnten es auch einfach Alltag nennen. Die größten Faktoren für ein gesundes Leben, voller Energie sind: Ernährung, Sport, Schlaf, Entspannung.

Sport sollte in einer moderaten Form jeden Tag eine Stunde praktiziert werden. Wenn diese Stunde nicht vorhanden ist, streichen andere Dinge. Zur Not reduziere deine Arbeitszeit. Eine gesunde, ausgewogene Ernährung bringt nicht nur mehr Lebensqualität, sondern gleichzeitig auch einiges mehr an Lebensjahren.

Gesunder Schlaf ist ebenfalls ein Energiebooster! Jeder kennt das im umgekehrten Fall, wenn man schlecht, kaum oder viel zu kurz geschlafen hat. Selten stehen wir dann auf und sagen, boah, heute wird mein Tag.

Und dann das liebe Thema Entspannung. Allein der Satz: “Entspannen kann ich noch, wenn ich tot bin,” sagt schon vieles aus. Meditation, Stretching, Qi Gong, Autogenes Training oder das stille sitzen in der Natur sollten ebenfalls einen festen Platz jeden Tag bekommen. Wenn da keine Zeit dafür ist, dann, ja dann streiche andere Dinge!

Ein weiterer Irrtum, dem wir aufgegessen sind, ist das Thema Alkohol. Viel zu oft wird Alkohol zur Entspannung genutzt. Wann ist zu oft? Jedes Mal, wenn du trinkst, um zu entspannen! Das ist Verdrängung. Also lediglich ein Verschieben des Stresses mit weiteren Zinsen obendrauf. Aber dazu mehr im nächsten Blog mit dem Thema:

“Ich habe kein Problem mit Alkohol, ich löse sie nur mit Alkohol”


In Liebe, dein Michel

 
 
 

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